Ein massiver Esstisch aus Holz wertet jeden Raum richtig auf, finde ich. Wir hatten schon länger die Idee einen Holztisch selbst zu bauen. Wirkt eigentlich auch ziemlich easy. Möbelfüße kaufen, an eine Tischplatte schrauben. Fertig.

Naja, ganz so einfach war es dann allerdings doch nicht, aber das erzählen wir euch jetzt:

Folgende Materialien braucht ihr:

Warum Lasur und nicht Öl?

Ich bin echt ein Fan von geöltem Holz. Es fühlt sich natürlich viel echter an als lasiertes oder lackiertes Holz. Wir haben tatsächlich unseren ersten Tisch geölt. Das sah einfach toll aus!

Ich habe den Tisch allerdings 5x geölt und hatte trotzdem danach immer Angst, dass er Flecken bekommt. Also wurden immer Platzdeckchen benutzt. Das war mir dann doch nichts und mit Kindern im Haus ist es einfach besser, wenn der Tisch pflegeleicht und leicht abwischbar ist. Der erste Tisch wurde also bei ebay verkauft und wir starteten einen zweiten Versuch.

Die Tischplatte haben wir im Baumarkt gekauft. Sowohl bei Bauhaus, Hornbach und Globus gab es eine passende und bezahlbare Auswahl in verschiedenen Größen. Findest du nicht die Optimale Länge, dann kannst du die Platte mit der Kreissäge auch anpassen.

Schleifen

Zuerst kannst du die untere Seite der Tischplatte mit der Schleifmaschine schleifen.

Danach wischst du den Staub mit einem feuchten Baumwolltuch ab.

Sobald die Platte trocken ist kannst du die Lasur* auftragen.

Ich nutze immer die Holzlasuren von Auro, weil sie lösemittelfrei, für Kinderspielzeug geeignet und (zumindest früher) im Öko Test immer sehr gut abgeschnitten hat.

Bei der Auro Lasur musst du die erste Schicht mit 20% Wasser verdünnt auftragen.

Warte jetzt mindestens 6, besser 12 Stunden und lass die Lasur trocknen. Sobald sie nicht mehr klebrig ist kannst du die Platte wenden und anfangen die Vorderseite zu bearbeiten. 

Unsere Platte war zwar bereits ausgebessert, aber man findet trotzdem immer noch einige kleine Löcher oder Unebenheiten im Holz. Gerade die Stellen, die schon ausgebessert sind haben Verbesserungspotenzial. Sei hier ganz kritisch und fülle die Löcher mit Holzpaste* auf. Ich habe zwei verschiedene Farbtöne gewählt – hell und dunkel. Entscheide selbst was besser passt. An einigen kleinen, unauffälligen Stellen habe ich lieber helle Paste gewählt. Die Paste austrocknen lassen, 1 bis 2 Stunden sollten reichen. Danach lässt sich diese wie Holz schleifen und streichen. Du kannst auch größere Flächen damit gut bearbeiten. Hier musst du die Paste in mehreren Schichten auftragen. Bei unserem ersten Tisch war an einer unteren Kante ein Stück Holz abgeplatzt und es ließ sich mit der Paste wunderbar ausbessern.

Nun die obere Seite der Tischplatte schleifen und darauf achten, dass du die überschüssige Paste vollständig entfernst. Eventuell musst du hier mit einem Schleifschwamm nachbessern. Auch die Waldkante lässt sich besser mit dem Schleifschwamm bearbeiten. Teste hier mit den Fingern immer wieder, ob alles schön glatt ist. Sonst könntest du dir später am Tisch Splitter einziehen oder dir Fäden an deiner Kleidung ziehen.

Danach den Staub wieder mit einem feuchten Baumwolltuch reinigen und trocknen lassen.

Die Lasur mit 20% Wasser verdünnt auftragen, 6 bis 12 Stunden trocknen lassen, wieder wenden.

Die Rückseite mit einem feinen Schleifschwamm anschleifen, Staub entfernen, mit feuchtem Baumwolltuch reinigen und erneut lasieren, dieses Mal unverdünnt. Trage beim Schleifen immer eine Maske!

Dieses Mal würde ich mindestens 24 Stunden warten, ehe ich die Platte wende. Beim zweiten Anstrich ist die Lasur etwas klebriger.

Das gleiche nun auf der Vorderseite wiederholen. Es dauert einige Tage bis die Lasur vollständig durchgetrocknet ist. Warte also bis sie nicht mehr klebt bevor sie zum Einsatz kommt.

Beine anbauen

Wir haben und für weiße Möbelkufen* von Natural Goods entschieden. Da gibt es eine tolle Auswahl. Um die Beine nachhaltig anzuschrauben habe ich Einschraubmuttern und die passenden Schrauben gekauft. Diese haben den Vorteil, dass man bei einem Transport des Tisches die Schrauben rausschrauben kann, die Einschraubmuttern bleiben aber im Holz. Wenn man direkt Schrauben in das Holz schrauben würde, würden diese nach einmal abbauen schlechter halten, wenn man dann überhaupt noch die gleichen Löcher benutzen könnte. 

Beachte, dass die Tiefe der Einschraubmuttern genug Differenz zur Dicke des Tisches hat. Ich empfehle eine Differenz ab ca. 0,9 cm.

Unser erster Holztisch hatte eine Dicke von 2,4 cm, die Einschraubmuttern waren 2 cm tief. Die Löcher solltest du unbedingt vorbohren, damit das Holz an der Stelle nicht aufbricht. Der Holzbohrer hat oben meistens noch so eine Spitze, die auch 2-3 mm lang ist. Daher hatte ich nur ein Spiel von 1-2 mm. Bei 8 Schrauben bin ich 2 mal über das Ziel hinaus geschossen. Zum Glück kann man das mit der Holzpaste ohne Probleme ausbessern, aber ärgerlich ist es natürlich trotzdem. Wenn ich nicht tief genug gebohrt habe sind mir die Einschraubmuttern beim einschrauben gebrochen.

Für eine 2,4 cm dicke Holzplatte würde ich die 1,5 cm tiefen Einschraubmuttern* empfehlen. Je nachdem welche Tischbeine du benutzt, dann die passende länge der Schrauben wählen. Bei dieser Schraubensammlung an M8 Schrauben* hätte man mehrere Versuche. 

Bei einer M8er Einschraubmutter würde ich mit einem 10er Holzbohrer vorbohren. Am besten wäre es, wenn man es in einem Holzrest der gleichen Sorte einmal ausprobiert, bevor man es in der richtigen Tischplatte macht. Um die Tiefe beim Bohren richtig einzuschätzen behelfe ich mich immer mit dem alten Klebeband Trick. Am Bohrer kann man genau messen wie tief das Loch werden soll und an die Stelle ein Klebeband drum kleben.

Fragen und Feedback

Wenn du weitere Fragen hast, kannst du mir gern schreiben. Außerdem würde ich mich sehr über ein kurzes Feedback freuen, ob alles funktioniert hat. Am besten schreibst du mir ein Kommentar auf Instagram oder Pinterest.

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Viel Spaß mit deinem neuen selbst gebauten Holztisch.

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